Heute Morgen hatte ich ein schönes Erlebnis.
Ich war schon um 8:00 Uhr im Hospice, die Schulung beginnt um 9:00 Uhr. Ich begrüßte Papa Desiré, den blinden ehemaligen Marathon-Läufer. Er klagte über Tinnitus und war nicht so gut drauf. Es gelang mir, ihn wie schön öfter auf einen Lauf einzuladen. Seinen Frühstückstee hatte er schon getrunken. Heute war er einverstanden, aus dem Heim raus zu laufen. Wir schafften es die viel befahrene Straße zu überqueren und joggten weiter zur Kirche St. Pierre. Da bemerkte ich, dass wir nicht mehr allein liefen. Einige Buben liefen mit uns mit und hatten ihren Spaß dabei.
Wir überquerten den Kirchhof und liefen weiter in die Kirche. Vorne beim Altar standen Trommeln, zwei Kongas und ein „Tamtam“, wie diese Trommel hier genannt wird. Die Buben begannen zu trommeln, zeigten was sie drauf hatten. Auch der alte Mann begann auf allen drei Trommeln zu spielen. Es war eine tolle Session, ich war beeindruckt!
Nach einer Weile kehrten wir zurück, wieder joggend. Inzwischen begleiteten uns acht Buben. In dieser Formation zogen wir ins Heim ein. Einer der Buben war besonders aufgeweckt und interessiert. Ihn fragte ich, ob er und noch ein Junge mit Papa Desiré laufen möchten. Ich zeigte den beiden, worauf es ankommt: Auf den Weg achten, da Papa Desiré nicht sieht, und mit ihm synchron laufen. Das taten sie. So zogen die Buben mit dem alten Mann ihre Runden im Heim. Irgendwann war Papa Desiré dann müde und legte eine Pause ein. Die Buben kamen zu mir und ihr „Sprecher“ bat mich, ihnen doch einen Ball zu schenken, da sie so fleißig mit Papa Desiré gelaufen seien.
Morgen werde ich mich auf die Suche nach einem Ball machen!
Warum die Buben, die alle im schulpflichtigen Alter waren, draußen herum liefen, wird vermutlich leider daran liegen, dass ihre Eltern zu arm sind um ihnen den Schulbesuch zu ermöglichen. Geschickt, höflich, fröhlich und interessiert sind sie aber allemal.