Sich zu viel mit möglichen Gefahren beschäftigen macht krank. Keine Neuigkeit. Und die Pharma-Industrie macht damit ganz paradoxe Geschäfte. Nein, nicht wie man denken könnte, dass Leute aus Angst, sie könnten krank oder noch kränker werden, mehr Medikamente als nützlich nehmen. Sondern im Gegenteil. Sie kriegen ein vielleicht ganz nützliches Medikament verschrieben, lesen den Beipackzettel, auf dem alle möglichen und unmöglichen Nebenwirkungen beschrieben sind. Schon nimmt Nozebo seinen Lauf. Sie beobachten sich auf das mögliche Auftreten der diversen Nebenwirkungen, interpretieren eine Unpässlichkeit als solche und hören auf, das Medikament zu nehmen. Oder sie nehmen es von vornherein nicht, weil die Beschreibung der Nebenwirkungen sie einschüchtert. Dadurch landen Tonnen von Medikamenten im Müll. Weil durch Angst haben und dann doch die Behandlung nicht einhalten die Beschwerden nicht vergehen, ist ein neuer Arztbesuch angesagt mit neuen Medikamenten … Auf diese Weise bleibt ein permanent hoher Absatzmarkt für die Pharma-Industrie erhalten. ;-(
Mit der Schulung von Körperbewusstsein und Selbstwahrnehmung, mit dem Entwickeln von Risikokompetenz ist kein Geschäft zu machen. Nicht in den reichen Industrienationen und schon gar nicht hier in Afrika. Entsprechend geht auch in einem Land mit einer dermaßen armen Bevölkerung, wie in der DRK, Körperwissen verloren, und Menschen werden manipuliert, Gesundheit in den Centres de Santé und in den Pharmacies zu „kaufen“. Dabei werden sie auf Dauer die Betrogenen und die Verlierer sein.
Mit meinem Schulungsangebot für das Personal in Altenpflege-Einrichtungen in Kinshasa – die Schuluung ist kostenlos – möchte ich dazu einen Kontrapunkt setzen:
L´ Interaction dans les soins geriatrique
La methodologie attentive des mouvements et des touchements et l´effect sur la santé
Für die des Französischen Unkundigen: Der Titel der Schulung ist „Inteaktion in der Altenpflege. Bewusste Berührung und Bewegung und ihr Einfluss auf die Gesundheit“.